F+E-Vorhaben "Vertragsnaturschutz im Wald"

Auftraggeber: Bundesamt für Naturschutz, in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Verband für Landschatspflege e.V. (DVL)

Ziele des Projekts: Im Rahmen dieses F+E-Vorhabens wird eine bundesweite Bestandsaufnahme und Auswertung bestehender und geplanter Programme und Vereinbarungen zum Vertragsnaturschutz im Wald durchgeführt. Ausgehend von dieser Status-Quo-Analyse werden die Möglichkeiten zur Optimierung des Instrumentes Vertragsnaturschutz im Wald aufgezeigt.

Inhalte des Projekts: Neben der eher allgemeinen Fragestellung, welche Naturschutzziele im Wald umgesetzt werden beschäftigt sich das Vorhaben auch mit der Analyse und Bewertung von Fallbeispielen und der Bedeutung der bereits vorhandenen Vertragsnaturschutzprogrammen im Wald. Dabei ist es interessant, wie der Stand der Umsetzung in den einzelnen Bundesländern ist, welche Finanzen die Länder oder die EU für die Verträge zur Verfügung stellen oder wie sich der Vertragsnaturschutz im Wald von anderen Instrumenten für Waldschutz abgrenzt bzw. ob eine Koppelung von Instrumentarien sinnvoll ist, um Synergismen zu erreichen

 

vnpwald.jpg (20322 Byte)

Wälder bedecken in Deutschland rund 30% der Landesfläche und haben daher eine besondere Bedeutung für den Naturschutz. Eine Vielzahl seltener Tier- und Pflanzenarten ist auf naturnahe und strukturreiche Wälder als Lebensraum angewiesen. Im Staatswald kann der Naturschutz direkt von den zuständigen Verwaltungen umgesezt werden. Der Anteil an Privatwald beträgt ca. 46 %. Für Maßnahmen des Naturschutes und der Landschaftspflege in diesen Wäldern kann der Vertragsnaturschutz eine zunehmende Bedeutung erhalten - ähnlich dem Vertragsnaturschutz auf landwirtschaftlich genutzten Flächen.
Im Waldnaturschutz wird eine Vielzahl von Zielen verfolgt. Diese sind abhängig vom jeweiligen Standort, der Waldgeschichte und diversen anderen Faktoren. Daher baut der Vertragsnaturschutz im Wald auf konkreten naturschutzfachlichen Zielen auf. Diese Ziele sowie die daraus resultierenden Umsetzungsmaßnahmen sind ein Schwerpunkt des F+E-Vorhabens. Dazu gehört die Förderung und Etablierung dynamischer Prozesse, der Schutz bestimmter Waldgesellschaften auf Sonderstandorten wie Feucht-, Sumpf-, Auen- oder Trockenwälder und die Aufrechterhaltung oder Förderung historischer Waldnutzungsformen wie Nieder-, Mittel- und Hutewälder. Weitere Naturschutzziele im Wald sind die naturnahe Waldrandgestaltung, der Einsatz bodenschonender Ernte- und Rücketechniken, der Schutz und die Förderung seltener Baumarten wie Eibe, Speierling oder Mehlbeeren-Arten, die Gewässerrenaturierung im Wald und die Umsetzung von Artenhilfsprogrammen für z.B. Maivogel, Fledermäuse, Schwarzstorch und Rauhfußhühner.
In einigen Bundesländern in Deutschland werden mit Vertragsnaturschutz im Wald bereits spezielle Artenschutzmaßnahmen umgesetzt, naturnahe Lebensräume gefährdeter Tier- und Pflanzenarten wieder hergestellt und Waldflächen als wichtige Elemente in einem Biotopverbundsystem entwickelt. Das F+E-Vorhaben möchte anhand verschiedener Fallbeispiele die konkreten Handlungsmöglichkeiten für Vertragsnaturschutz im Wald aufzeigen, wobei ein breites Spektrum von Naturschutzzielen, regionalen Umsetzungsmodellen und Finanzierungsmöglichkeiten vorgestellt wird.

Weiterführendes in Güthler et al. (2005), Liegl & Dolek (in Druck).

           

zurück zu F+E-Projekte        zurück zu Projekte